Liebe Isi,


Liebe Menschin, von der ich glaube, dass Du die besagte Isi bist,

Ganz so namenlos bin ich nicht. Schließlich betreibe ich eine Website mit eigener Domain und dazu musste ich meinen Namen bei einer Domainregistratur hinterlegen. Die gibt bereitwillig Auskunft. Du könntest sogar mal auf einen Kaffee vorbeikommen, die Cottbuser Adresse ist da günstig. Netter Permalink übrigens. Da weiß ich wenigstens. was du über mich denkst. :)

Piraten (pl.) == Frauen und Männer (und andere, bitte nicht vergessen!)

Piraten ist geschlechtsneutral – mindestens per definitionem Kraft der Bundessatzung, aber auch weil der Begriff Frauen nicht ausschließt. Ja, er ist Plural des maskulinen »Pirat«. Aber das maskulin bezieht sich eben nur auf den Genus, das grammatikalische Geschlecht. Nichts Anderes wollte ich erklären.

Das Plural „die“ ist übrigens nicht weiblich. Auch nicht männlich. Sondern Plural. Dadurch sind »die« und »die« zwei verschiedene Worte, so wie »Golf« und »Golf«.

Da hast du mir ja schon zugestimmt, dass männliche Bezeichnungen Frauen nicht ausschließen (siehe Bundeskanzler). Du willst das nur für Ämter zulassen, ich sehe das bei Berufen, Mitgliedschaften, Funktionen oder Rollen usw. analog.

Ich werde eine Piratin meist mit „Gisela“ ansprechen, vorausgesetzt, sie heißt so, sehr viel seltener „Piratin Gisela“. Ich sag ja auch nicht „Pirat Uwe“ Sollte es trotzdem mal dazu kommen, macht mir das gar nichts aus. Im Singular die Enzelperson Pirat oder Piratin zu nennen ist doch völlig OK. Das aber zur Pflicht zu machen oder nur die geschlechtsneutrale Standardformulierung zuzulassen, ist Blödsinn. Den wollen die Piraten nicht mitmachen.

Der ganze Innen-Neusprech ist rein ideologisch. Ich will gar nicht bestreiten, dass es Zeiten gab, in denen das notwendig war und auch manchmal noch ist. Es ist ohnhehin inkonsistent und merkwürdig, also erlaube auch bitte die Neusprech-Lücke bei den Piraten. Ich soll Studierende sagen statt Studenten, obwohl beide Plural maskuliner Worte sind. Die Menschin gibt es nicht und uns bedrohen islamische Terroristen, aber scheinbar keine Terroristinnen. Zu Medikamenten befragen wir unseren Arzt oder Apotheker – obwohl ich schon lange nur noch Apothekerinnen sehe. Also liebe Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertreter, liebe Arbeitnehmerinnenvertreterinnen und Arbeitnehmerinnenvertreter, ich mag die Piratenpartei.

Wie schön haben es da andere Sprachen wie das Englische. Da haben Nomen keine grammatikalischen Geschlechter und die Piraten sind eben Pirates. I’m a pirat, she’a pirat, he’s a pirat.

Und zu dem Rechtsaußen-Tiefschlag: Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Hitler oder den Nazis dem Wert Eins an. Wir sind die Nazi-Nerds. Genau.

Jeder muss die Piraten als neue Bewegung irgendwie in sein Weltbild einordnen. Du hast uns zu deinen Feinden sortiert, wie’s scheint.

MfG

Matthias Ostrowski
2. Vorsitzender des Kreisverbandes Cottbus der Piratenpartei.

PS. Weil’s doch etwas länger wurde, gab’s die Antwort auf deinen Kommentar als neuen Beitrag. Auf deinem Blog ist ja die Kommentarfunktion angeschaltet. Wenn mich die Bernds überrennen, würde ich das vielleicht auch tun.


2 Antworten zu “Liebe Isi,”

  1. Lesen Sie sich doch mal bitte die AGB der denic durch. Sie gestatten, dass ich kein geltendes Recht breche und Sie nicht stalke? Mir ist es zudem herzlich egal wie Sie heißen. Sie sind ja nur einer der vielen politischen Teilzeit-Legastheniker bei den Piraten, der meint, durch Gegacker gegen Gleichberechtigung Kontakt wenigstens irgendeinen Kontak zu Frauen zu simulieren, was besser ist als keiner.

    :-)

    Was ihr obiges Geplärr angeht: Wer mich als „Menschin“ anredet, kann sich auch genau so gut nackt auf die nächste Straßenkreuzung stellen und sein Häufchen machen. Ist dann mindestens genau so gehaltvoll.

    Wenn Sie mit Anarchos reden wollen und die Bedeutung des Wortes „Menschin“ und deren Reaktion darauf, Sie interessiert, suchen Sie doch ein Syndikat der FAU auf, in Berlin oder sonstwo, und klären das vor Ort ab. Ich juckele bestimmt nicht durch Deutschland, um mich mit ´nem Arschloch über seine Animositäten gegenüber Frauen auseinanderzusetzen, die darin münden sie „Menschin“ zu nennen.

  2. Ah. Okay. Die Argumente sind ausgegangen und wir gehen zum Sie und zur Beleidigung über. Da nichts davon zutrifft, kann ich das hier übrigens ganz locker stehen lassen. Entlarvt nur Sie. Auf eine Strafanzeige verzichte ich auch.

    Ich hab mich bemüht, meinen Standpunkt sachlich darzustellen. Aber mir scheint, wer nicht genau Ihre Meinung vertritt, ist wohl gegen alle Frauen – dazwischen gibt es nichts. Was kein Apfel ist, ist eine Banane.

    Grüße aus der (geographischen) Provinz