Junge Union Brandenburg – in Drogenpolitik durchgefallen


Die JU hat eine Presseerklärung herausgegeben, in der Sie fordert, dass Crystal Meth nicht legalisiert werden darf [Achtung, der Link geht zur JU, dort bitte nur mit starken Nervenkostüm weiterlesen]. Herzlichen Glückwunsch liebe JU, nicht nur PISA-Studien decken auf, dass verstehendes Lesen in Deutschland ein aussterbendes Handwerk ist.

In dieser Presseerklärung entblödet sich die JU Brandenburg mal wieder nicht, ihr profundes Unverständnis von auch nur irgendeinem Thema unter Beweis zu stellen.

Niemand hat die Legalisierung von Crystal gefordert. Gefordert hatte Frank Tempel von der Partei „Die Linke“ die Legalisierung eines Ersatzstoffes für die Therapie – ähnlich wie Methadon für Heroinabhänginge. Vielleicht sollte man nicht nur die Artikel-Brocken in der Lausitzer Rundschau lesen

Crystal Meth ist eine Gefährliche Droge, die hochgradig körperliche Abhängigkeit erzeugt. Hier jetzt Cannabis und die Forderung nach dessen Legalisierung – u.a. als Medikament – soll wohl eine Gleichsetzung dieser sehr Unterschiedlichen Substanzen bewirken.

Das Weltbild von JU und Lavo Brüning zeigt sich auch sehr deutlich in den Forderungen: Das böse kommt von draußen, fiese dunkle tschechische Methküchen und wir müssen eigentlich nur die Grenzen dicht machen und schon ist wieder alles in Butter m)

Mit ein wenig ökonomischen Wissen kann man darauf kommen, dass man Drogenmärkte am Besten bei der Nachfrage austrocknet, z.B. indem man abhängigen eine Therapiemöglichkeit bietet. Auch muss man sich fragen, warum so viele Menschen in Deutschland zu starken, billigen Drogen greifen – Meth ist die Droge einer verarmten Unterschicht! Willkommen bei den Ergebnissen der Sozialpolitik der letzten Jahrzehnte.

Unbelassen ist die Forderung nach mehr Personal und Mittel für die Polizei nicht falsch – nur nicht aus den genannten Gründen. Man kann auch mit legalen Ersatzstoffen noch Polizeiarbeit gegen illegales Crystal Meth betreiben. Allerdings zeigt der „Erfolg“ der letzten Dekaden im Kampf gegen Drogen, dass dieses Mittel ungeeignet ist.

Wenn man eine Substanz – sei es Alkohol oder eine andere Droge – dann schafft man mit dem Verbot einen Markt, auf dem nur Kriminelle sich tummeln. Mit dem Geld aus Drogenhandel finanziert sich das organisierte Verbrechen, der internationale Terror und augenscheinlich Amerikanische Geheimdienste. Das Verbot von Alkohol hat Al Capone groß gemacht.

* ein ähnlich lautender Text von mir findet sich als Kommentar findet sich unter der Meldung bei Niederlausitz aktuell.

Warum ich nach so langer Zeit wieder hier etwas schreibe? Die JU Brandenburg und insbesondere diese von Unkenntnis gezeichnet Meldung haben mich aufgeregt und der Kommentar wurde schnell sehr lang, so dass ich einen Artikel daraus machen musste.

Andere Aufreger von der JU Brandenburg?

boah, die haben eine Weltsicht wie Alfred Tetzlaff.